Goldglanz, Sammlerfieber und Bieterkämpfe: In Wil versteigert das Auktionshaus Rapp seltene Frankenmünzen.
In Wil SG versteigerte das Auktionshaus Rapp gestern einige der seltensten Schweizer-Franken-Münzen. Im Auktionssaal herrschte gespannte Ruhe, alle Blicke der Anwesenden richteten sich auf die Bühne, wo die nächsten Lose aufgerufen wurden. Einige reisten extra zur Versteigerung an – darunter Sammlerinnen und Sammler, Experten, Neugierige. Doch die meisten boten online mit.
«Rund 1000 Leute sind für die heutige Auktion online registriert», so Marianne Rapp Obmann, Inhaberin des Hauses. Sie kennt den Wert der Münzen – finanziell wie emotional. Auffällig: Auch immer mehr junge Menschen interessieren sich für die Münzen. «Das freut uns besonders», sagte Rapp Obmann weiter.
Einige der gestern versteigerten Münzen weisen eine bewegte Geschichte auf. Eine Münchner Goldmünze aus dem Jahr 1640 erzielte 52’500 Franken. Ein 2-Franken-Stück aus dem Jahr 1857 brachte 15’625 Franken ein. Und das beliebte 100-Franken-Goldvreneli wechselte für 22’500 Franken den Besitzer. «Ich habe sicher rund 10’000 Münzen in meiner Sammlung», so Georg Brosi. Genau gezählt habe er sie nie, aber das spiele für ihn keine Rolle. «Mich interessiert, wie selten eine Münze ist – nicht nur, wie alt oder teuer.» Brosi trägt immer eine Lupe, ein Handy und eine kleine Waage bei sich. «Für mich zählen Schönheit und Sorgfalt genauso wie der Wert.»