Münzauktion: Im Saal gespannte Ruhe und online bieten Tausend mit

Goldglanz, Sammlerfieber und Bieterkämpfe: In Wil SG versteigert das Auktionshaus Rapp seltene Frankenmünzen – und weckt neue Leidenschaft für alte Schätze.

Silber und Gold glänzen, Herzen schlagen schneller: In Wil SG versteigert das Auktionshaus Rapp am Mittwochnachmittag einige der seltensten Schweizer Franken-Münzen. Sammlerinnen und Sammler reisen an – manche Stücke könnten Zehntausende Franken einbringen.

Einblicke 20 Minuten aus den Rapp Frühlingsauktionen 2025.

Silber und Gold glänzen, Herzen schlagen schneller: In Wil SG versteigert das Auktionshaus Rapp am Mittwochnachmittag einige der seltensten Schweizer Franken-Münzen. Sammlerinnen und Sammler reisen an – manche Stücke könnten Zehntausende Franken einbringen.

Wer bietet mit? Ein Blick hinter die Kulissen des Auktionshauses Rapp

Im Auktionssaal herrscht gespannte Ruhe. Alle Blicke richten sich auf die Bühne, wo die nächsten Lose aufgerufen werden. Einige sind extra angereist – Sammlerinnen, Experten, Neugierige. Doch die meisten bieten online mit.

«Rund 1000 Leute sind für die heutige Auktion online registriert», sagt Marianne Rapp Ohmann, Inhaberin des Hauses. Sie kennt den Wert der Münzen – finanziell wie emotional. Auffällig: Auch immer mehr junge Menschen interessieren sich für die Münzen. «Das freut uns besonders», sagt Rapp Ohmann.

Seltene Münzen, hohe Preise

Eine Münze Bayern, 5 Dukaten von 1640, Maximilian I., München. Der Verkaufspreis lag bei CHF 52’500.–.

Unter den Hammer kamen seltene Münzen – manche mit bewegter Geschichte. Eine Münchner Goldmünze aus dem Jahr 1640 erzielte 52’500 Franken.

Ein Zwei-Franken-Stück aus dem Jahr 1857 brachte 15’625 Franken ein. Und das beliebte 100-Franken-Goldvreneli wechselte für 22’500 Franken den Besitzer.

«Das Goldvreneli gehört zu den ersten zehn oder 20, die überhaupt geprägt wurden», erklärt Münzexperte Mauritius Faber. «Das macht sie besonders wertvoll.» Auch Marianne Rapp Ohmann zeigt sich beeindruckt: «Der Endverkaufspreis ist schon eine enorme Summe.»

 

«Ich habe etwa 10’000 Münzen»

Nicht nur Fachleute interessieren sich für Münzen. Auch private Sammler wie Georg Brosi sind seit Jahren begeistert. «Ich habe sicher rund 10’000 Münzen in meiner Sammlung», sagt er. Genau gezählt hat er sie nie – aber das spielt für ihn keine Rolle. «Mich interessiert, wie selten eine Münze ist – nicht nur, wie alt oder teuer.»

Münzbesichtigung an den Rapp Frühlungsauktionen 2025

Brosi trägt immer eine Lupe, ein Handy und eine kleine Waage bei sich. Damit prüft er Echtheit und Zustand. Besonders faszinierend findet er Münzen aus der Merowingerzeit. «Damals wurde oft nur ein einziges Stück geprägt. Es ist selten, so etwas zu finden.» Auch die Handwerkskunst begeistert ihn: «Für mich zählen Schönheit und Sorgfalt genauso wie der Wert.»

Sein Tipp: «Münzen gut aufbewahren. Am besten in einem Safe.»

So läuft die Auktion

Wer mitbieten will, muss sich vorab registrieren. Das Auktionshaus prüft dabei Bonität und persönliche Daten. Viele geben schon vor der Auktion online ein erstes Gebot ab.

«Oft ist im Voraus klar, bei welchen Stücken es zu Bieterkämpfen kommt», sagt Roman Salzmann, PR-Berater des Hauses. Geboten wird vor Ort oder online. «Beides funktioniert gut – aber online braucht es Vertrauen», sagt Salzmann zu 20 Minuten.

Drei Tage Auktion – von Münzen bis Luxusgütern

Die Auktion selbst findet vom 21. bis 23. Mai in Wil statt. Am Mittwoch waren die Münzen unter dem Hammer. Am Donnerstag folgen Schmuck und Uhren. Den Abschluss macht der Freitag: Dann wird ausschliesslich online versteigert – darunter Designertaschen, edle Whiskys und andere Luxusgüter.

Virtine mit Uhre aus den Rapp Frühlingsauktionen 2025

Am Ende zählt nicht nur der Preis, sondern auch die Leidenschaft: für Geschichte, Handwerk – und ein kleines Stück Metall, das manchmal mehr wert ist als Gold.

×

×
×