Jüngere und kurzfristiger entscheidende Mitbietende fordern Auktionshaus Rapp
Einen Tag vor der Luxusgüter-Auktion mit Online- und Saalbeteiligung in Wil/SG vom Samstag, 8. Juni 2024 werden gesellschaftliche Trends deutlich: Kurzfristig Mitbietende, darunter vermehrt junge Generationen, fordern vom Auktionshaus Rapp zusätzlichen Einsatz, damit administrativ und logistisch alles reibungslos verläuft.
Marianne Rapp Ohmann, Inhaberin des Auktionshauses Rapp, freut sich über die grosse Nachfrage nach Schmuck, Uhren, Designerhandtaschen, Weinen und Whiskys: „Luxus aus zweiter Hand ist angesagt.“ Sie hat aber vor dem Auktionstag vom Samstag, 8. Juni 2024 ebenso grossen Respekt: „Diese Woche haben sich enorm viele Interessierte gemeldet und wollen sich für das Mitbieten registrieren lassen. Wir mussten unser kleines Team kurzfristig aufstocken, um den veränderten Verhaltensweisen generell entsprechen und die Bedürfnisse neuer Kundinnen und Kunden bewältigen zu können.“
Auf Bonität überprüfen
Sie verdeutlicht dies daran, dass gerade neue Mitbietende eingehend auf ihre Bonität hin überprüft werden müssen, bis ein Bieterkonto freigeschaltet werden kann. Sie erkenne darin den allgemeinen Trend zu immer mehr Kurzfristigkeit. In diesem Zusammenhang erwähnt sie unter anderem das ausserordentlich grosse Interesse der Generation Z und der Generation der Millenials – also der Jahrgänge ungefähr von 1980 bis 2010. Dies zeige ihr, dass Luxus auch bei jungen Menschen gut ankomme: „Sie sind auf der Jagd nach individuellen Vintagestücken, die sie sonst nirgends bekommen oder wofür lange Wartelisten bestehen.“

Marc Keller – keine Ausnahme an der Rapp-Auktion, wo junge Menschen vermehrt und vor allem extrem kurzfristig Vintage-Stücke ersteigern.
Aus Paris und Kirchberg
Besonders aus Frankreich stellt Rapp Ohmann ein gesteigertes Interesse fest: „Man spürt die Verbundenheit zu Designerhandtaschen, Schmuck oder Uhren der Marken Hermès, Chanel oder Cartier.“ Aber auch aus der Region fiebern junge Menschen auf die Auktion hin – zum Beispiel der 23-jährige Kirchberger Marc Keller, der am Samstag im Saal mitbieten wird. Als Betriebsökonom sieht er Vintageuhren einerseits als Liebhaber- aber auch als Investitionsobjekte. Insbesondere darum möchte er nicht bis ins Unermessliche mitbieten: „Mit etwas Glück kann man bei einer Auktion eine schöne Uhr zu einem erschwinglichen Preis ersteigern.“ Rapp Ohmann erklärt, dass der weltweit interessante Markt es zulasse, dass gefragte Einzelstücke wie zum Beispiel besondere Rolex-Uhren später problemlos wieder verkauft werden können. An einer Auktion mitzusteigern, bedeute deshalb für junge Menschen „kalkuliertes Risiko, Nervenkitzel und Lifestyle“.