Als Oberbefehlshaber während des zweiten Weltkriegs nahm Henri Guisan eine entscheidende Rolle im Abwehrkampf gegen Deutschland und seine Verbündeten ein. Als Behüter des Vaterlandes und der Schweizer Demokratie verankerte sich sein Name fest im kollektiven Gedächtnis der Schweizer. Im folgenden Text umreissen wir kurz die Geschichte, die seinen Namen so berühmt gemacht hat, und der Anlass war, eine solche Medaille prägen zu lassen.
Versetzen wir uns hierzu gedanklich zurück in die Zeit um das Jahr 1940. Nazideutschland gelang es Polen in einem Handstreich einzunehmen. Frankreich sollte folgen und im Süden grenzte das faschistische Italien unter Mussolini, einem Verbündeten Hitlers. Angesichts dieser Bedrohungslage mobilisierte Henri Guisan während des Zweiten Weltkriegs hunderttausende Soldaten, um die Grenzen der Schweiz zu schützen und eine potenzielle Invasion durch die Achsenmächte abzuwehren. Seine Verteidigungsstrategie sah so aus, dass die Schweizer Armee in erster Linie schwere Verteidigungsanlagen im Alpenraum errichtete, dem sogenannten Alpenréduit.

Das war in der Verteidigungsgeschichte des Landes ein Novum, da zuvor der Fokus der Verteidigung auf dem Mittelland bzw. dem Grenzland lag. Guisan setzte zudem auf eine strenge Neutralitätspolitik und verweigerte jegliche Zusammenarbeit mit den Kriegsparteien, um die Unabhängigkeit der Schweiz zu wahren. Durch seine strategischen Entscheidungen gelang es Guisan, die Schweiz während des Krieges erfolgreich vor einer Invasion zu schützen und somit die Souveränität des Landes zu bewahren. Sein Engagement und sein Mut wurden von der Bevölkerung als entscheidend für den Schutz der Schweiz angesehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sich Henri Guisan politisch zurück. Er behielt jedoch seine respektierte und verehrte Stellung in der schweizerischen Gesellschaft bei. Trotz seines Rückzugs blieb sein Vermächtnis als Verteidiger der Schweizer Neutralität und Unabhängigkeit unangetastet. Henri Guisan verstarb im Jahr 1960 im Alter von 92 Jahren, und sein Erbe als Held und Beschützer der Schweiz lebt bis heute fort.
Kommen wir zu unserer Goldmedaille: Wir sehen die uniformierte Büste Henri Guisans nach rechts, darum die Umschrift «GENERAL – HENRI GUISAN». Unter dem Kragen befinden sich mehrere Punzen, die uns den Goldgehalt dieser Medaille verraten. Auf der Rückseite befindet sich oben das Schweizer Kreuz in Stahlen, darunter ein Gravurfeld. Auf eine Jahreszahl wurde vom Medailleur, wie so häufig bei Medaillen, verzichtet. Wir vermuten allerdings, dass dieses Exemplar im Zeitraum zwischen 1950 und 1960 entstanden sein könnte, und höchstwahrscheinlich zu Verleihungszwecken geprägt wurde.
Im Laufe der Jahre sind nach Guisans Tod zahlreiche Medaillen mit seinem Motiv geprägt worden. Die hier vorgestellte Verleihungsmedaille dürfte allerdings aus ästhetischen Gründen zu den schönsten Medaillen dieser Art gezählt werden. Zeigt sie doch ein eindrucksvolles Portrait Guisans, das eine würdevolle Erscheinung und seine entschlossene Ausstrahlung als General besonders gut einfängt.
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Mauritius Faber
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