Auktionsmarkt richtet sich
vermehrt auf junge Sammelnde und Investierende aus Luxus kann auch
nachhaltig sein. Die junge Generation hat es zunehmend auf wertvolle
Uhren abgesehen. Die aktuellen Menschenschlangen vor Uhrengeschäften
oder Wartelisten deuten darauf hin. Raritäten sind einerseits Statements
und Ausdruck des Individuellen, andererseits Wertanlagen. Live- und
Onlineauktionen erwarten deshalb neue Rekordzahlen.
Ende März
bildeten sich vor zahlreichen Uhren-Boutiquen auf der ganzen Welt lange
Menschenschlangen: Auffallend viele junge Menschen wollten sich die
neue «Moonswatch» sichern, obwohl sie nicht limitiert ist. Sie wurde von
den beiden Schweizer Uhrenherstellern Omega und Swatch gemeinsam
lanciert. Marianne Rapp Ohmann, Geschäftsführerin des Auktionshauses
Rapp in Wil (SG), überrascht dieser Hype nicht: «Wir stellen seit
längerem fest, dass immer mehr junge Uhrenliebhaberinnen und -investoren
auf dem weltweiten Markt auftreten, um Sportmodelle oder gut erhaltene
Vintageuhren verschiedener Marken zu erwerben. Sie lassen sich sogar auf
Wartelisten eintragen.» Um auf Wartelisten für besondere Uhren zu
kommen, brauche es gute Beziehungen zu Händlern: «Solche Uhren haben
Kult- und Statusfaktor. Manchmal ist es sogar schwierig, auf Wartelisten
aufgenommen zu werden. Deshalb ist der Auktionsmarkt die willkommene
Alternative, um immer wieder an absolute Raritäten heranzukommen.»
Stilsichere Wertanlage
Das
Interesse sei derzeit aus allen Teilen der Welt spürbar, erklärt
Marianne Rapp Ohmann. Gerade die Nachfrage aus dem asiatischen Raum sei
durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich angeheizt worden: «Asiatinnen und
Asiaten konnten nicht wie gewohnt reisen und ihre Uhr vor Ort kaufen.
Das hat den Fokus auf Pre-Owned Uhren verstärkt.» Sie mache zudem die
Erfahrung, dass sich insbesondere junge Männer schon ab 18 Jahren mit
Armbanduhren zu beschäftigen beginnen: «Junge Menschen informieren sich
sehr stark über Internetplattformen und sind weltweit in diesem Thema
vernetzt.» Interessant sei, dass ein grosser Teil der jungen Generation
die Uhren durchaus kaufe, um sie selbst zu tragen. Allerdings beobachte
sie, dass viele nach einer gewissen Zeit wieder verkauft werden. Die
Luxusuhren dienten der jungen Generation also einerseits als Ausdruck
des Individuellen, andererseits als Wertanlagen. «Dabei spielt der
Nachhaltigkeitsgedanke eine wichtige Rolle», ergänzt Rapp Ohmann.
Besondere Rarität im Fokus
Das
Auktionshaus Rapp reagiert auf die gesteigerte Nachfrage, indem es für
die anstehende Luxusauktionswoche Anfang Mai erstmals einen eigenen
Auktionskatalog nur für Uhren lanciert. Generell seien vor allem seltene
Uhren von Rolex und Patek Philippe gefragt, erklärt Marianne Rapp
Ohmann: «Besonders interessant ist der Vorläufertyp des Jubiläumsmodells
zum 40-jährigen Bestehen der legendären Uhr Nautilus von Patek
Philippe: Die Uhr ist in Stahl ausgearbeitet und hat die Referenznummer
3712. Es handelt sich um eine der seltensten Ausführungen, die
ausschliesslich im Jahr 2005 produziert wurden.» Diese Nautilus ist
besonders gesucht wegen drei vermeintlich simplen Punkten, erklärt Rapp
Ohmann: «Die Gangreserveanzeige wird auf dem Ziffernblatt zwischen 9 und
11 Uhr angezeigt. Sie zeigt die verbleibende Zeit bis zum Stillstand
der mechanischen Uhr an. Der tiefste Punkt der Gangreserve ist mit drei
roten Punkten markiert. Die Auflage betrug nicht einmal 1000 Exemplare.»
Deshalb sei sie so gefragt, und Rapp Ohmann rechnet mit einem
entsprechend hohen Steigerungswert von über 100‘000 Franken. Im Katalog
seien auch ältere Vintagemodelle zu entdecken. Zu diesen zähle zum
Beispiel die Kultuhr von Rolex schlechthin, die Daytona, von der an der
Auktion Anfang Mai alleine drei Modelle im Angebot sind – je nach
Ausführung betragen die Startgebote zwischen 12‘000 und 68‘000 Franken.
«Aufgrund des gesteigerten Interesses der jungen Generation rechnen wir
damit, dass gerade übers Internet so viele Menschen mitbieten werden wie
noch nie.»
Breites Preisspektrum
Deshalb setze sie an
der Auktion auf Luxusuhren verschiedener Preisklassen, sagt Rapp
Ohmann: Darunter sind auch geprüfte Luxusuhren von Cartier, IWC,
Breitling oder Breguet, deren Schätzwerte von 1000 Franken bis über
100‘000 Franken reichen. Die Auktion für Luxusuhren beginnt am
Mittwochabend, 4. Mai 2022, um 17.15 Uhr. Im Angebot sind über 200 Lose
mit einem voraussichtlichen Gesamtwert von weit mehr als einer Million
Schweizer Franken.
Auktion vom 2. bis 7. Mai 2022
Vom
2. bis 7. Mai 2022 finden im Auktionshaus Rapp in Wil (SG, Schweiz)
Versteigerungen für Schmuck, Uhren, Handtaschen, Münzen und Briefmarken
statt. Angeboten werden Raritäten für viele Millionen Schweizer Franken.
Die Auktion für Luxusuhren findet am Mittwoch, 4. Mai 2022, um 17.15
Uhr statt. Im Angebot sind 211 Uhren im Wert von weit über einer Million
Schweizer Franken.
Über das Auktionshaus Rapp
Das
Auktionshaus Rapp in Wil (SG) zählt zu den bedeutendsten Briefmarken-
und Münzenauktionshäusern der Welt und ist spezialisiert auf die
Luxussegmente Schmuck, Uhren und Handtaschen. In der über 50-jährigen
Geschäftstätigkeit wurden Raritäten und Pretiosen für weit mehr als eine
halbe Milliarde Schweizer Franken versteigert.